Hülsenfrüchte

Gehören Hülsenfrüchte in die low carb Ernährung?

Für mich kann ich die Frage mit einem klaren „JA“ beantworten. Sie liefern wichtige Ballaststoffe und sind wahre Eiweißbomben. Ja, die Kohlenhydratwerte sind recht hoch, aber wenn man ein wenig auf die Nährwerttabelle achtet, findet man Hersteller mit guten Werten. Außerdem isst man sie ja nicht jeden Tag und in größeren Mengen. Also, alles gut.

Kichererbsen:

Kichererbsen sind wahre Proteinbomben und dürfen aus meiner Sicht in unserer Ernährungsform nicht fehlen. Ob als gewürzter und gebackener Snack für den Fernsehabend, oder als Humus verarbeitet, sind sie genauso einsetzbar, wie als Zutat für einen ausgewogenen bunten Salat.

Auch als Kichererbsenmehl (siehe unter LC Mehle) findet die Kichererbse weitreichende Anwendung beim low carb Backen.

Meine Empfehlung:

Die Kichererbsen mit dem geringsten Anteil KH /100 g, die ich bisher gefunden habe, sind von der Firma Suntat. Sie haben 8,6 KH/100 g


(Rote) Linsen:

Linseneintöpfe waren und sind für mich immer noch eine der leckersten Speisen, die ich kenne. Ich bin ein wahrer Suppenkasper und liebe Eintöpfe. Ich nutze Linsen aller Art aber auch als Grundlage für diverse Bowls. Linsenmehl (in der Regel rotes Linsenmehl) kann und wird beim Backen von Brot eingesetzt.

Linsenmehl kann man sich gut selbst herstellen, denn es muss nicht entölt werden. Dazu die Linsen einfach in eine Kaffee- oder Getreidemühle geben und zu feinem Mehl mahlen.

Meine Empfehlung:

Wenn das Mahlen von Linsen zu Mehl nicht möglich ist, gibt es Linsenmehl inzwischen schon so ziemlich in jedem Supermarkt. Bei ALDI Süd kaufe ich es immer auf Vorrat, sobald es (meist zusammen mit Kichererbsenmehl) als Aktionsware zu kaufen ist.


(Rote) Linsen- oder Kichererbsennudeln:

Sie bringen die Vorteile der Hülsenfrüchte als Proteinlieferanten und bedienen den Wunsch nach LC-fähigen Nudeln. Man braucht oftmals nur ca. 30-40 g pro Portion, um satt zu werden, von daher ist die KH-Menge überschaubar.

Meine Empfehlung:

ALDI SÜD hat sie im Standardsortiment, ebenso wie Risoni
Barilla hat inzwischen Linsenspaghetti im Programm

Gemüseauswahl für LC

Grünes Gemüse - Immunbooster und low carb geeignet

Hier verwende ich natürlich am liebsten Produkte vom Markt, also gerne direkt vom Bauern. Das schmeckt einfach frisch und bei lokalem Anbau bin ich mir auch über das Thema Nachhaltigkeit und unnötige Transportwege im Klaren.

Generell ist zu sagen, dass grünes Gemüse in der low carb-Ernährung die größte Rolle spielt, ganz einfach aus dem Grund, als dass es die wenigsten Kohlehydrate auf 100 g Produkt enthält. Damit kannst Du also aus dem Vollen schöpfen. Hier sind ein paar Gemüsesorten als Anregung für Dich aufgelistet:

  • Quasi alle Kohlarten – wie Blumenkohl, Kohlrabi, Rosenkohl, Romanescu, Grünkohl, Wirsing, Rotkohl, Weißkohl, Spitzkohl, Chinakohl
  • grüne Paprika (ja, es hat einen Grund, warum die roten „besser“ schmecken – sie sind reifer und haben daher einen höhren KH-Anteil an eigenem Zucker)
  • Spinat
  • Steckrüben
  • Pak Choi
  • grüne und auch „bittere“ Salate (Feldsalat, Blattsalat, Romana, Endivien, Chicoree, Löwenzahl usw.)
  • Zucchini, Auberginen, Karotten (Achtung, orange = mehr Zucker = mehr KH), Tomaten, Salatgurken
  • Avocado

Eine Ausnahme, die ich mir ab und an gönne, ist die Süßkartoffel. Ja, sie ist orange und einer Kartoffel (die es in der Regel bei uns zu Hause auch nicht gibt, aufgrund des Stärkeanteils, der in Zucker verstoffwechselt wird) ähnlich, allerdings sind ihre Kohlehydrate langkettig und der Körper braucht relativ lange, um diese zu verarbeiten, so dass der Blutzuckerspiegel nicht sprunghaft ansteigt.

Im Herbst stehen natürlich die Kürbisse im Vordergrund, hier sind zu nennen:

  • Hokkaido-
  • Butternut-
  • Spaghettikürbis

Als Ersatz für die klassischen Bratkartoffeln, kann ich Pastinaken und Petersilienwurzel sehr empfehlen.

Low Carb Mehl

Welche low carb Mehle gibt es und wo kannst Du sie kaufen?

LC taugliche Mehle zeichnen sich ja dadurch aus, dass sie getreidefrei und damit auch glutenfrei sind. Das macht sie beim Backen besonders, denn ihnen fehlt das Klebereiweiß Gluten. Das ist gut uns schlecht – gut, denn Unverträglichkeiten auf Gluten (Zöliakie) sind in aller Munde und sind daher bei der low carb Ernährung (so wie ich sie betreibe) kein Thema. Schlecht, weil denn Backwaren dann das Bindemittel fehlt, um die umbackene Luft festzuhalten. Du weißt, was ich meine, oder?
Gut, dann sind hier erst einmal aus meiner Sicht die wichtigsten low carb Mehle aufgelistet und vor allem, wo man sie beziehen kann, bzw. woher ich sie beziehe:

Saaten- und Nussmehle:

Leinsamenmehl dunkel oder hell (gold)
Sonnenblumenkernmehl
Sojamehl (aus biologischem Anbau in Österreich, nicht genmanipuliert)
Walnussmehl
(Süß-)Lupinenmehl

Meine Empfehlung:

L-Carb-Shop


Mehle aus Hülsenfrüchten:

Kichererbsenmehl gibt es bereits in vielen Supermärkten, in der Regel immer in türkischen Supermärkten, da dieses Mehl dort in der normalen Küche Anwendung findet.
rote Linsenmehl

Meine Empfehlung:

ALDI Süd (meist nur als Aktionsware kurzzeitig erhältlich) ansonsten lassen sich rote Linsen einfach in der Kaffeemühle oder einem Blender oder Thermomix artigen Gerät zu feinem Mehl mahlen.


Mehle aus Pseudogetreiden:

Buchweizenmehl und Buchweizenflocken (Firma Dogvan)

Meine Empfehlung:

Kaufland


Sonstige Mehle:

Kokosmehl
Hanfmehl
Sesammehl
Mandelmehl

Meine Empfehlung:

Bäckerei Spiegelhauer (online)
Mr. Brown

Bambusfasern

Bambusfasern

Bambusfasern – die fluffigste Versuchung der LowCarb Zutaten!

Bambusfasern als Zutat in Lebensmitteln? Was mir bis vor 1 Jahr komplett neu. Inzwischen habe ich mich dazu entschlossen, sie in meine Rezepte einzubauen. Der Grund liegt darin, dass es oftmals schwer ist, in LowCarb Gebäck eine gewisse Luftigkeit zu bekommen. Quark und Ei lassen die Backergebnisse häufig feucht bleiben und man hat das Gefühl, dass das Gebäck, ob Brot, Brötchen oder Kuchen, noch nicht ganz fertig gebacken ist.
Bambusfasern haben quasi keine nennenswerte KH, allerdings jede Menge Ballaststoffe. Je nach Anbieter variiert ihre Konsistenz enorm. Als ich die erste Lieferung von der Bäckerei Spiegelhauer erhalten habe, war ich über das Volumen absolut erstaunt. Mich hat es – ehrlich gesagt – eher an das Innenleben von einem Kissen erinnert, als ein ein Mehl. Andere Lieferanten, von denen ich die Bambusfasern ab und an beziehe, wie z.B. Zimmermann Sportnahrung, liefern die Bambusfasern in Form eines sehr sehr fein gemahlenen Mehls, das Weizenmehl ähnelt. Also gibt es hier unglaubliche Unterschiede.

Gerade in der Anfangsphase der Ernährungsumstellung ist man mit unendlich vielen komplett neuen Zutaten konfrontiert. Ich, genau wie viele andere, versuchen sich anfangs an Empfehlungen anderer zu orientieren. Nach und nach sortiert man aus, und so ergibt sich irgendwann eine gewisse Routine in Bezug auf wo kaufe ich was in der von mir gewünschten Qualität. Beim Thema Mandelmehl habe ich ja schon so meine Erfahrungen niedergeschrieben. Meine (aktuellen) Bezugsquellen für die Zutaten, die ich aktuell verwende, findest Du hier.

Die bei weitem am häufigsten gestellte Frage bei der Veröffentlichung von Rezepten ist: Kann ich x gegen y austauschen? Immer eine etwas schwierige Sache, denn a) entstehen Rezepte oft durch Experimentieren und daher nur genau mit diesen Zutaten. Und b) ist der Austausch in der LowCarb Welt gar nicht so einfach. Es gibt so viele LC-Mehle mit den unterschiedlichsten Eigenschaften, so dass der Austausch oftmals über Erfolg und Misserfolg entscheiden.
Da Bambusern noch relativ neu sind, wurden viele LowCarbler im Anfänger- aber auch Fortgeschrittenen Stadium – bisher noch nicht damit konfrontiert. Da sie aber in immer größerem Maße eingesetzt werden, ist es sinvoll, sich damit ein wenig zu beschäftigen.

Wenn man es mal ganz pragmatisch sieht, ist es eine Zutat, die Volumen und Ballaststoffe, aber wenig Kalorien und Kohlehydrate liefert. Ergo, macht satt und nicht dick. So einfach kann die Rechnung sein. Die Industrie macht sich speziell das Volumen der Bambusfasern zu eigen und kann so z.B. das Volumen von Humus mit dem Einsatz von Bambusfasern verdoppeln. Allein das zeigt, dass Bambusfaser eine Zutat ist, die einen hohen „Fluffitätsfaktor“ besitzen. Warum diesen also nicht nutzen?

Kartoffelfasern sind in der LowCarb Ernährungsweise schon seit langem etabliert. Wenn nun nach möglichen Austauschprodukten gefragt ist, wird sehr häufig die Frage gestellt, ob man Bambusfasern gegen Kartoffelfasern austauschen kann. Allein das hier im Beitrag gezeigte Foto zeigt, dass das Volumen von 10 g Bambusfasern und 10 g Kartoffelfasern so unterschiedlich ist, dass die Antwort auf die Frage selbsterklärend ist. Meine Antwort ist ganz klar: Nein! Andere Zutat – anderes Ergebnis!

Um es auf den Punkt zu bringen: Ich finde Bambusfasern toll und freue mich sehr, dass ich die Entdeckung gemacht habe.

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Mandelmehl

Mandelmehl vs. gemahlene Mandeln

Mandelmehl ist eines der wichtigsten Mehle in der low carb Ernährung. Speziell beim Backen von Kuchen und Gebäck ist nicht wegzudenken. Es hat je nach Hersteller und/oder Charge einen mehr oder weniger intensiven Geruch oder Geschmack von Marzipan. In der Regel ist es allerdings eher neutral vom Geschmack, aber in der Konsistenz dem klassischen Weizenmehl recht nah.

Dennoch werden häufig Mandelmehl und gemahlene Mandeln in einem Atemzug genannt. Nicht selten werden sogar von Herstellern gemahlene Mandeln unter dem Namen Mandelmehl verkauft. Hier heißt es also als Konsument mit wachsamen Augen einkaufen zu gehen. Wie erkennt man denn dann den Unterschied?

Gemahlene Mandeln findet man in jedem Supermarkt in der Abteilung für Backzutaten. Direkt bei Kokosraspeln und gemahlenen Haselnüssen. Bei den gemahlenen Mandeln gibt es 2 Ausprägungen. Die etwas bräunlicheren gemahlenen Mandeln, sind Mandeln, die incl. ihrer braunen Fruchthaut gemahlen werden. Und es gibt gemahlene und blanchierte Mandeln, bei denen durch das Tauchen in heißes Wasser (Blanchieren) die braune Fruchthaut von der eigentlichen Mandel entfernt werden kann. Diese gemahlenen Mandeln sind schön hell. In Abhängigkeit des Einsatzes und des Rezeptes kann man sich für die eine oder andere Variante entschieden. Als Bestandteil eines LC-Bircher-Müslis z.B. könnten es bei mir gerne die Mandeln mit Haut sein, da wäre mir die Farbe nicht so wichtig. Für Backwarenrezepte, in denen gemahlene Mandeln vorkommen, würde ich in der Regel die gemahlenen und blanchierten Mandeln nehmen. Ganz einfach, weil die Backwaren dann eine schönere Farbe bekommen. Aufgrund des zusätzlichen Verarbeitungsschrittes sind die hellen gemahlenen Mandeln natürlich auch teurer.

Bei Mandelmehl nun, handelt es sich um den gemahlenen Rest (der sogenannte Presskuchen), der beim Pressen von Mandelöl übrig bleibt. Dieser Rest wird sehr fein gemahlen und hat fast die Konsistenz von Weizenmehl. Durch den Entzug von Öl während des Pressvorganges, und die feinere Körnung, hat das Mandelmehl andere Backeigenschaften als gemahlene Mandeln. Mandelmehl hat daher einen Fettanteil von ca. 10 %, wohingegen gemahlene Mandeln einen Fettgehalt von ca. 60 % aufweisen.

Die feine Körnung und das entölte Mehl liefert einer möglichen Flüssigkeit viel Oberfläche und bindet diese daher wesentlich besser als gemahlene Mandeln.

Beim Kauf sollte daher dringend die Produktbeschreibung gelesen werden. Fehlt dort die Information „teilentölt“ oder „entölt“, handelt es sich lediglich um gemahlene Mandeln. Da es hier offensichtlich keine rechtlichen Vorgaben gibt, müssen wir als Kunden darauf achten, das zu kaufen, was wir auch wirklich haben wollen. Ein sehr guter Indikator ist auch der angegebene Fettgehalt. Gemahlene Mandeln haben einen Fettgehalt von ca. 50-52 %. Mandelmehl, welches ja zum Teil entölt wird, hat einen wesentlich geringeren Fettanteil – also meist um die 10 %.
Meine Empfehlung ist klar das Mandelmehl / Mandelprotein von Mr. Brown.